Es ist zwar
schon ein paar Tage her, aber trotzdem möchte ich noch ein paar Worte zu meinem
London/Brighton Trip im August loswerden.
Denn – na klar – ich hab mich auch
ein bisschen in der Yogaszene umgeschaut. Leider nicht soviel wie geplant, aber
hey, es gibt ja auch noch haufenweise andere schöne Dinge zu unternehmen auf
Städtetrips, außerdem wollte der Rest der Reise-Mannschaft schließlich auch
zufriedengestellt werden und sich nicht mit Fahrten zu diversen Yogaschulen
aufhalten… somit blieb es bei einem Besuch bei Londons größter Yogaschule TriYoga.
Die Schule ist mir schon häufig
ins Auge gestoßen, meistens wenn ich auf der Suche nach spannenden
Yogaworkshops bin (was ich andauernd bin!) und mal wieder recherchiere, wann und
wo meine worldwide-Lieblingsyogalehrer zu Veranstaltungen einladen. Und ja, bei
Triyoga tummeln sie sich irgendwie alle – Kathryn Budig, Tiffany Cruikshank,
Kino MacGregor, David Swenson und und und. Nur an dem Wochenende, als ich da
war, wollte keiner kommen. Na ja, trotzdem wollte ich mir das Studio unbedingt
anschauen. Es gibt gleich 4 Studios in ganz London verteilt und ein 5. eröffnet
im Dezember in Camden. Nun ja, wenn man sich die Mietpreise in London mal so anschaut,
dann muss das Studio ganz schön gut laufen …
Jedenfalls
wählten wir (meine Freundin wurde mitgeschleppt – freiwilligJ) einen Yoga Level 1 – 2 Kurs. Frühzeitig
machten wir uns auf den Weg und der erste Eindruck war durchaus nett. Ein
schöner heller Empfang und freundliche Mitarbeiter, die uns gleich weiterhelfen
konnten. Nur irgendwas fehlte, noch konnte ich aber nicht genau ausmachen, was
das war.
Die Lady beim Check-in drückte uns für umgerechnet ca. 20€ einen
Beleg in die Hand, welchen wir der Trainerin im Yogaraum vorlegen sollten. Hab
ich so auch noch nicht erlebt, aber okay. Weiter ging es also in die Umkleide,
wo lautes Treiben vor der Dusche und in der Umkleide herrschte. Schlagartig
erinnerte ich mich an meine Zeit im Fitnessstudio (die meistens von kurzer
Dauer war). Puh! Schnell raus hier!
Auch vor dem Yogaraum war einiges los, der vorherige Kurs lief
noch, also mussten wir warten. Aus den anderen Räumen kamen jede Menge Menschen
und auch hier wurde wieder fröhlich laut gequatscht. Während ich so da stand, fiel mir auch plötzlich auf, was fehlte (neben der Ruhe!) – der typische Yogastudioduft. Diese Mischung aus
Räucherstäbchen und angenehmen Raumduft, der einen schlagartig in eine
entspannte Stimmung versetzt. Vielleicht ist es aber nur weil ich es so kenne,
dachte ich, und beschloss mich, ganz yogisch, komplett unvoreingenommen und offen auf diese
andere Erfahrung einzulassen.
Juhu, es ging los – der
Kurs vorher war vorbei und alle stürmten in den Raum. Auch der war nett und hell, aber was wird hier nochmal praktiziert? Bauch-Beine-Po oder Yoga?
Leider fehlte es absolut an Atmosphäre. Also Matte ausrollen, Equipment für die
Stunde einsammeln und hinsetzen. Die Lehrerin wirkte sehr sympathisch und
stellte sich freundlich vor. Und genauso schnell ging es auch schon los. Kein
OM, keine entspannte Phase zum Einstimmen, dafür gute Korrekturen der Lehrerin
und ein systematisches Abarbeiten der Asanas. Mmhh… komisch. Ich erwischte mich wie ich
drüber nachdachte, wo wir abends essen gehen könnten und ob ich im Second Hand
Laden wohl endlich den perfekten Ledermantel finden würde, den ich schon seit
Jahrzehnten vergeblich suche.
Wow, das war mir selten passiert – kein Stück bei mir, kein
Stück bei meinem Atem, eigentlich hing ich gerade nur so ab im Krieger II. Als mir das
bewusst wurde, war ich doch ein wenig erschrocken. Von da an sah ich es also als
Herausforderung, ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meinen Atem (in Indien wird Yoga schließlich auch nicht immer in wohlig
duftenden Räumen mit frischen Blumen unterrichtet!) – bis zu Savasana. Über das Handyklingeln einer
Mitschülerin musste ich noch irgendwie schmunzeln, aber das laute Gequatsche, Gelache
und Türenschlagen draußen hielt mich irgendwie doch ein wenig ab so ganz
abzudriften. Es schien so, als beherrsche die Yogalehrerin Pratyahara, also das Zurückziehen der
Sinne, absolut meisterhaft oder ihr war es schlichtweg egal was da draußen los war.
Nachdem die
Stunde also vorbei war und wir gerade die Matten desinfizierten, pustete uns plötzlich entsetzlich warme Luft ins Gesicht und die
Hot Yoga Gruppe nach uns breitete sich schon wild aus, frei nach dem Motto
„raus hier, wir sind dran“. Schnell die Klamotten aus der vollen Umkleide und
weg waren wir.
Fazit:
schönes Studio, freundliche Mitarbeiter, aber leider fehlt es mir an yogischer
Stimmung und Atmosphäre (und an Ruhe!), es ist dazu sehr anonym und das Gefühl kommt
auf, die Stunden werden ratzfatz abgearbeitet, um möglich viel Programm anbieten
zu können. Leider habe ich es nicht ein zweites Mal geschafft hinzugehen, gerne
hätte ich mir noch einen anderen Kurs angeschaut und vielleicht auch ein
anderes Studio. Jetzt blieb es halt bei der einen, durchaus interessanten, Erfahrung.
Dafür freue ich mich auf das nächste Mal, vielleicht wird’s ja ganz anders. Und
vielleicht schaff ich es ja mal zu einen der genialen Workshops.
Und London
ist ja eigentlich immer eine Reise wert, auch wenn die Stadt für mich lange
nicht an Paris heran kommt (und die Engländer einfach kein Bier brauen können!), irgendwie fährt man ja doch regelmäßig hin.
Habt eine
schöne Woche!
Love & Light
Vanessa
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