Zunächst
einmal: keine Sorge, ich oute mich als erste freiwillig: ja, ich bin süchtig.
Verfallen. Abhängig. Ein Leben ohne Yoga?! No way! Und überhaupt, wieso gibt es
eigentlich Menschen da draußen, die tatsächlich noch ohne Yoga leben? ;)
Hier die
heißesten Indizien dafür, dass Yoga dein Leben voll im Griff hat:
1.
Du
trägst 80% des Tages deine Yogahose, wechselst nach Feierabend im Auto schon gedanklich
die Kleidung und wenn du an Shopping denkst, dann nicht an die süßen High Heels
der neuen Sommerkollektion, sondern an die wirklich, wirklich tolle neue
Yogahose oder diese super Yogamatte, die du letztens entdeckt hast und ohne die
deine Praxis nun wirklich keinen Sinn mehr macht.
2.
Muss
deine Morgenpraxis aus undefinierbaren Gründen einmal ausfallen (daran kann
natürlich nur ein Notfall schuld sein, klar!), hast du spätestens zur
Mittagszeit die ersten (wahrscheinlich nicht ganz uneingebildeten) Anzeichen –
Nackenschmerzen, Müdigkeit, Steifheit. Von den Auswirkungen einer tagelangen
Pause möchte ich gar nicht erst anfangen! Autsch! Gääähn!
3.
Hach,
Reisen ist doch das Schönste! Aber mal ehrlich: der Ort muss schon eine
Yogaschule haben. Ein Yoga Retreat Center?! Noch besser! Im absoluten Notfall
geht dann auch die Mitnahme der eigenen Yogamatte auf Reisen. Die Strandlektüre
sollte auch klar sein. Der neuste Krimi von Nele Neuhaus? Ja, nett. Aber es
gibt da ja noch sooooo viele Yogabücher, die ich lesen möchte.
4.
Ich
sag euch ehrlich, mein Handy und mein Rechner sind voll von eigenen
Yogabildern, Yogaweisheiten, Yogastudien, abfotografiertes Yogaequipment, dass
ich unbedingt brauche und hübschen Menschen in tollen Yogaposen. Yepp, ich weiß
– addicted!
5.
Yoga
kann überall praktiziert werden. Stimmt. Ich hab in der Mittagspause schon das
ein oder andere Mal bei uns in der Firma auf der Toilette oder im gerade nicht
besetzten Besprechungsraum ne Runde geturnt oder Pranayama geübt. Gerade wenn
ich es morgens mal nicht geschafft habe (kurzer Verweis auf Punkt 2.). Und ich
sag euch, unsere Toilette ist jetzt nicht die Wellnessoase, die man sich für
eine Yogaeinheit wünschen würde.
6.
Du
warst schon oft kurz davor während eines Geschäftsessens oder in einer Besprechung,
passend zur Situation, etwas aus der Bhagavad Gita oder einer anderen Yoga
Schrift zu rezitieren. „Also die Bhagavad Gita sagt …“.
Wie sieht‘s aus mit der
Begrüßung beim Geschäftsessen? Du musst du dich regelrecht zügeln, die Hände
nicht ins Anjali Mudra zu bringen und ein herzliches OM zu tönen? Jawohl,
klarer Fall: Yogafanatiker.
7.
Werf
doch mal einen Blick auf dein Ipod. 50% des Repertoires besteht aus
wunderschönen Mantras und zauberhafter Kirtan Musik? Willkommen im Club.
8.
Vor
deinem Leben als Yogi hast du dich gerne mal aufgeregt. Das Trödeln des Bäckers
am frühen Morgen, der Typ, der ohne zu blinken auf deine Spur zieht und der
übliche Zeitdruck im Büro sowie gestresste Kollegen? Ooooommmmmm. Wir alle sind
Ausdruck des Göttlichen und jede Begegnung soll uns etwas lehren. Ja, auch der
Nachbar, der tatsächlich täglich was zu finden scheint über dass er sich
beschweren kann.
9.
Eine
eigene Yogaecke zuhause ist was Feines. Platz für die Matte, Kerzen, ja,
vielleicht sogar für einen Altar. Dennoch,
du bevorzugst einen eigenen Raum! Kommt mir bekannt vor. Ein ganzer Raum voll
aufgeladen mit purer Yogaenergie! Seufz … toll!
10. Du hast schon mindestens einmal eine
wichtige Verabredung oder eine Veranstaltung unter Angabe falscher Gründe
abgesagt, weil sie sich mit deiner regulären Yogaklasse überschnitten hat? Die
wohlbemerkt jede Woche stattfindet?! Ja, so kann’s gehen.
Das Leben ist
aber auch um so viel bunter, schöner, lebendiger, wacher, entspannter,
fröhlicher und erfüllter mit Yoga. Und meine Nicht-Yoga-Freunde haben mich
trotz meiner Abhängigkeit noch immer lieb. Vielleicht weil ich keinen zwanghaft
bekehren möchte (hoffe ich zumindest) und die Dinge nicht zu dogmatisch sehe.
Yoga ist großartig und mein liebster Wegbegleiter, aber hey, das Bier im
Fußballstadion und die Pizza nachts um 3 schmecken mir noch genauso gut wie
vorher! J
Enjoy Life!
Do Yoga!
Namaste und
Grüße an all die Süchtigen da draußen!
Vanessa