Hach, Samstag hatte ich eine tolle Yogastunde. Es gab eine fließende, fröhliche Morgenstunde. Ich selbst liebe ja meine Praxis am Morgen. Wenn noch so ganz der Zauber der Ruhe über allem schwebt und man regelrecht spürt, wie jeder einzelne Muskel, jede Sehne, ganz langsam erwacht. In der Meditation ist der Geist noch relativ klar (meistens jedenfalls) und der ganze Tag liegt noch so frisch und unverbraucht vor einem. Am Samstag wurde aber nicht nur gedehnt, gestreckt und auch ein wenig geschwitzt, sondern eben auch meditativ der Tag begrüßt. Mehr noch, wir haben den Tag und die Praxis mit einer Absicht, einer Intention versehen. So stimme ich mich morgens ganz oft auf den Tag ein, indem ich eine Absicht setze. Einen Vorsatz, einen Wunsch - in der Yogaphilosophie auch Sankalpa genannt. Hiermit ist nicht ein Ziel in der Zukunft gemeint, wie „ich möchte im Kopfstand stehen“, es geht eher um Werte. Größere Werte. Herzqualitäten.
Meist gehe ich sowas wie Schlagwörter/Kategorien dafür durch, wie z. B. Dankbarkeit – für was bin ich eigentlich alles dankbar in meinem Leben? (und wenn man einmal darüber nachgedenkt ist man überrascht, wieviel da kommt).
Darüber einmal nachzudenken, verbindet die Praxis automatisch mit den wirklich wichtigen, größeren Dingen in unserem Leben. Und das ist ganz zauberhaft und so prägend für den Tag! Unter meinen morgentlichen Themen ist eins, das ich sehr gerne mit euch teilen mag.
Gönn dir dafür doch einmal eine ruhige Minute. Vielleicht sogar
morgens nach dem Aufstehen. Setze dich bequem hin und schließ die Augen. Atme
ein paar Mal ganz bewusst tief ein und aus. Lenk deine Aufmerksamkeit nach
innen und spüre wie es dir geht. Ohne groß zu werten, einfach
beobachten. Gehe deinen Körper gedanklich durch – von den Füßen bis zum
Scheitel. Wie geht’s dir heute? Wenn du das Gefühl hast, ein bißchen ruhiger geworden
zu sein, dann frag dich einmal: wie soll sich mein Leben eigentlich anfühlen?
Mit welcher Qualität soll es versehen sein? Was ist mir wirklich wichtig? Wenn
du dein Leben mit einem Wort definieren müsstest, welches wäre das? Spannend darüber nachzudenken, oder?
Und das Großartige: wenn du das erspüren kannst, dann kann
das wie ein Wegweiser für jede einzelne Entscheidung sein, die du zu treffen
hast. Wie ein Kompass für dein Leben. Nehmen wir einmal an, du hast z. B.
Freiheit für dich definiert, Freiheit ist für dich von grundlegender
Wichtigkeit und steht ganz oben auf deiner Lebenstafel. Dann ist es eben absolut
wichtig, dass du dich so oft wie möglich auch tatsächlich frei fühlst, dass du
Freiheit regelrecht schmecken kannst. Also könntest du dich vor jeder
Entscheidung fragen: „Bringt mich dieses oder jenes nun näher zur Freiheit oder
eher weg davon?“ „Wie kann ich meinen Tag aufbauen, damit ich mich in meiner
Freiheit nicht zu sehr einschränke?“ Und die Rede ist nicht unbedingt von den
großen Entscheidungen in unserem Leben, es geht um alltägliche kleine Dinge,
bei denen wir oft die Wahl haben (auch wenn uns das manchmal eben gar nicht
bewusst ist!). Darüber zu philosophieren macht unglaublich Spaß, es gibt dem
Leben eine Art Namen, eine Richtung, einen Leitfaden. Versucht es doch mal. Vielleicht
morgen zum Feiertag!? Tanzt fröhlich rein!
Hari Om Tat Sat
Vanessa
Glück: der Zustand
des still lachenden Eins-Seins
mit der Welt.
(Hermann Hesse)
(Hermann Hesse)
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