Willkommen…
... auf meinem Blog!
Mein erster Beitrag! So viele Themen über die ich gerne
schreiben möchte! Ich habe mich aber bewusst entschieden, mit einem Thema
anzufangen, dass grundlegend ist… philosophisch … nachhaltig! Einer meiner
Lieblings- ja, was ist es… eine Geschichte, eine Weisheit, eine Saga –
Wikipedia sagt ein Gleichnis – ok!
Die Blinden und der Elefant
Gelesen vor einigen Jahren, nie vergessen!
Die Geschichte handelt von fünf blinden Gelehrten, die auf
Reise geschickt wurden, um für ihren König herauszufinden, was ein Elefant sei.
In Indien trafen sie dann endlich auf solch ein Tier. Die fünf Gelehrten traten
auf den Riesen zu und fingen an, ihn zu ertasten.
Jeder der fünf Gelehrten hatte nun sein Bild im Kopf, was
oder wer dieser Elefant sei und zurück im Palast berichteten sie ihrem König:
Der Erste hatte am Kopf gestanden und den Rüssel gefühlt
„Ein Elefant ist wie ein langer Arm“
Der Zweite hatte das Ohr ertastet:
„Nein, das ist falsch! Der Elefant ist vielmehr wie ein
Fächer“
Der Dritte mischte sich ein:
„Aber nein, eine dicke Säule ist er“, er hatte das Bein
ertastet.
Der Vierte lachte und sagte:
„So ein Blödsinn! Ein Seil ist er, mit ein paar Haaren am
Ende“, denn er hatte nur den Schwanz ertastet. Und der Fünfte berichtete:
„Ihr habt alle Unrecht! Ein Elefant ist wie eine große Wand
mit Rundungen und Borsten drauf“, er hatte den Rumpf ertastet.
Die fünf Gelehrten stritten, alle überzeugt davon, die
einzige Wahrheit zu kennen, als Einziger zu wissen, was ein Elefant ist! Der
König aber war sehr weise und sagte schmunzelnd „Danke, jetzt weiß ich was ein
Elefant ist! Ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren,
die wie Fächer sind, mit Beinen wie starke Säulen, mit einem Schwanz der einer
Strippe mit Haaren am Ende gleicht und mit einem Rumpf, der groß ist mit Runden
und Borsten“.
Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf und erkannten,
dass jeder tatsächlich nur einen Teil des Tieres ertastet hatte und sich damit
zufrieden gegeben hat, ohne dem Anderen zuzuhören…
Eine schöne Geschichte. Alle hatten Recht, jeder hat die
Wahrheit gesprochen – betrachtet einfach nur aus unterschiedlichen
Perspektiven. Wahrheit ist relativ! Ich finde, es gibt wenige Geschichten, die
so passend für die heutige Gesellschaft sind, in der Streitigkeiten schneller
entstehen als Freundschaften – aus religiösen, politischen oder ethischen
Gründen. Konflikte entstehen und verhärten sich, weil wir der anderen Seite
nicht zuhören wollen!
Für mich verkörpert diese Geschichte Yoga. Yoga zu leben,
heißt für mich auch die Scheuklappen abzulegen, mich in andere Menschen
hineinzuversetzen, Dinge nicht gleich zu verurteilen ohne sich wenigstens kurz
damit auseinander gesetzt zu haben. Nicht immer einfach in einer von
Oberflächlichkeit behafteten Welt! Ich erwische mich oft, wie ich Dinge
ablehne, ja, sogar verurteile, weil ich es anders mache, weil ich es immer so
gemacht habe, weil ich es so gelernt habe oder weil ich gerade vielleicht
einfach keine Lust habe, mich in den anderen hineinzuversetzen.
Sofort fallen mir da die Yamas ein, der erste Teil des
achtgliedrichten Yoga Weges. Die Yamas beschreiben den eigenen sinnvollen
Umgang mit der Umwelt. Satya, als Teil der Yamas, bedeutet in Worten, Taten und
Gedanken wahrhaftig zu sein, die Wahrheit zu sagen. Es bedeutet aber auch, zu
überlegen, was wir sagen, wie wir es sagen und ob wir damit andere verletzen
könnten. Dass es manchmal besser ist zu schweigen – zuzuhören!
In dem Sinne … allen eine schöne und sonnige Woche!
OM SHANTI