Montag, 25. November 2013

Jetzt lach doch mal!

Ich bin ja nicht so der Bahnfahr-Typ und öffentliche Verkehrsmittel-Nutzer. Ich fahr da eher Auto, meistens zumindest! Letzte Woche bin ich aber gleich zweimal mit Bus und Bahn gefahren und ich muss sagen, zum Quatschen echt super (an dieser Stelle Grüße an die liebe Kathi!), aber ich hab auch festgestellt, da draußen wimmelt es ja geradezu von Miesepetern und grummeligen Menschen, die anscheinend das Gewicht der ganzen Welt auf den Schultern tragen. Ehrlich, es macht den Anschein, als ob sich jeder in seiner eigenen kleinen Blase bewegt und miteinander Kommunizieren? Was ist das? Okay, okay, ich bin jetzt auch nicht der immer-gut-gelaunt-Mensch und manchmal ist es auch ganz schön anstrengend so unter so vielen Menschen, aber ich denke doch von mir behaupten zu können, dass ich die meiste Zeit freundlich und positiv bin und auch gerne mal ein Pläuschen halte! Das habe ich in der Bahn auch versucht – fataler Fehler!

Aber von Anfang an:
Schon an der Haltestelle herrschte frostige Stimmung und das lag nicht nur am Wetter. Als ich es wagte die Dame neben mir zu fragen, ob die Bahn noch komme oder schon weg sei, wurde mir nur ein „sonst würden hier wohl kaum so viele Leute stehen“ entgegengepfeffert – Ah ja! Danke vielmals! In der Bahn dann weiter frostige Temperatur! Drei Leute rennen gleichzeitig auf einen anvisierten freien Platz, bis sich der schnellste (oder stärkste) durchsetzen kann! Ich erhasche dann an der nächsten Station einen freien Platz und lächle beim Setzen dem Mann gegenüber freundlich zu. Keine Reaktion! Dann schaue ich mich eine Zeit lang um und muss mich fragen: bin ich wirklich gerade im fröhlichen Rheinland?! Da wo die Menschen das Herz auf der Zunge tragen? Was ich sonst so gern hab?! Nö, wohl eher im Shuttlebus in die Hölle. Okay, ich übertreibe ein wenig! Aber diese miese Stimmung und schlechte Energie war wirklich echt zu spüren. Die Frau vom Miesepeter-Mann gegenüber fragte ihren Mann dann wann der Weihnachtsmarkt aufmache. Da er die Antwort nicht wusste und wir ja quasi Sitznachbarn waren antwortete ich ihr. Aber ihr Blick zu mir sprach förmlich: „wer hat die gefragt?!“, ein kurzes Nicken und gleich wieder weggucken folgte. Was um Himmels Willen war hier los?!

Ja und dann besaß ich doch tatsächlich noch die Frechheit aussteigen zu wollen, das gefiel dem Herrn neben mir mal so ganz und gar nicht. Zähneknirschend ließ er mich dann zum Glück doch noch durch. Puh! Angekommen! Beim Aussteigen herrschte übrigens wieder ähnliches Drängeln und Stänkern wie beim Einsteigen.
Am Hauptbahnhof wurde es dann aber nicht besser! Hier fällt man ja regelrecht auf, wenn man sich nicht mindestens im Schnellschritt fortbewegt, am besten ist wohl leichtes Rennen mit mieser Laune um in der Masse nicht aufzufallen. Mal ehrlich, ist es so schlimm, Leute? Habt ihr es alle so eilig? Warum?!
Und an den Kampf an der Tür der S Bahn will ich gar nicht mehr zurückdenken! Doch dann… warte… war das tatsächlich ein Lächeln der Frau gegenüber auf dem Platz? Hach, wie schön! Wenigstens ein klitzekleines Trostpflaster.

Jedenfalls dachte ich das Wochenende dann viel über Nächstenliebe und Freundlichkeit nach und wie anders und schön es doch wäre, wenn man sich wirklich bemüht nett zueinander zu sein. Für unsere Lieben würden wir durchs Feuer gehen, aber dem Mann oder der Frau in der Bahn schenke ich noch nicht einmal ein Lächeln? Schon verrückt!
Ich jedenfalls möchte nicht so ein Griesgram sein. Deswegen habe ich mir für diese Woche vorgenommen, noch mehr Lächeln zu verteilen und Freundlichkeit und Nettigkeit zu versprühen.

Dazu habe ich ein tolles Gedicht gefunden, dass mich diese Woche begleiten soll:
 
 
Kleine Wassertropfen,
kleine Sandkörnchen
bilden den mächtigen Ozean
und das schönste Land.
Die kleinen Minuten,
so bescheiden sie auch sein mögen,
ergeben das mächtige Zeitalter der Ewigkeit.
Kleine freundliche Taten,
kleine Worte der Liebe
machen aus unserer Erde ein Paradies,
dem Himmel gleich.
Julia A. Fletcher Carney (1823 - 1908), englische Dichterin


In dem Sinne - seid lieb zueinander!

Om Shanti!








 

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