Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass wir vor unserer
Yoga Praxis alle Menschen mit schlechten Absichten waren, aber Yoga verändert.
Und eben nicht nicht nur körperlich. Ich erinnere mich, als ich damals, vor
meiner ersten Yogastunde in Australien, eine Broschüre in der Hand hielt auf
der stand „Yoga will make you a better and happier person!“ Fand ich gut und
hat mich angesprochen, aber ich muss gestehen, ich dachte damals doch eher an
eine gute Marketing Strategie. Ähnlich wie: diese Vitaminkapseln offenbaren
Ihnen ein völlig neues Leben. Oder: mit unseren Rezepten essen Sie sich
glücklich.
Doch wie genau verändert Yoga? Mal abgesehen von einem
strafferen Po!? Und vor allem – wieso sollte ich ein besserer Mensch dadurch werden!?
Die Antworten möchte ich in diesem und in den nächsten Posts gerne erläutern:
Mitgefühl
Wir alle sind auf eine gewisse Art verschlossen. Das ist gar
nicht immer schlecht und schützt uns vor Verletzungen. Bei den meisten ist
dieser Raum um das Herz herum allerdings mit einer dicken Eisentür versehen und
es schafft kaum einer auch nur in die Nähe zu gelangen. Yoga öffnet. Das ist auch
der Grund, warum vielen am Anfang der Praxis (oder auch noch nach vielen
Jahren) Rückbeugen, also sogenannte Herzöffner, besonders schwer fallen. Das
nötige Vertrauen hierzu fehlt uns oft. Regelmäßiges Praktizieren hilft uns,
unseren Herzraum stetig zu öffnen. Und ja, wir werden anfälliger für Berührungen
in diesem Bereich, aber das ist auch wunderschön. Ich merke, dass mich gewisse
Dinge mehr berühren als früher, weniger meinen Verstand ansprechen, als mich im
Herzen zu berühren – Geschichten, Lieder, Gespräche, Begegnungen mit lieben
Menschen. Ich denke, wir lernen durch regelmäßiges Praktizieren wieder mehr mit
dem Herzen zu sehen und zu entscheiden. Letztes Weihnachten hatte ich wieder so
ein Moment. Heiligabend gehen wir mit der Familie immer zur Christmesse in die
Kirche. Ich muss dazu sagen, dass ich mich nicht als sonderlich religiös oder
kirchenbezogen bezeichnen würde, aber es gehört jedes Jahr irgendwie bei uns dazu.
Jedenfalls wurde zum Ende der Messe ein Brief von der evangelischen
Organisation „Brot für die Welt“ vorgelesen. Das ist nicht neu, das passiert
jedes Jahr. Und auch die Wortwahl war ähnlich wie in den Jahren zuvor. Aber
dieses Mal und nach diesem intensiven Yoga Jahr, hat es mich tief berührt und
zum Nachdenken angeregt. Dies ist nur ein Beispiel, aber es ist tatsächlich so,
Yoga öffnet unser Herz und lehrt uns mehr Mitgefühl in diese anonyme Welt zu bringen.
Für uns selbst, für die Menschen und Lebewesen um uns und auf der ganzen Welt. Ein
weiterer Grund, warum sich viele, mit zunehmender Praxis, dazu entscheiden,
vegetarisch oder vegan zu ernähren. Ein Leben in Frieden und Harmonie. Lokah
samstah sukhino bhavantu.
Weitere tolle Gründe Yoga zu praktizieren gibt es im
nächsten Post.
Einen sonnigen, friedvollen Tag!
Om Shanti
Vanessa
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