Mittwoch, 15. Januar 2014

Warum dich Yoga zu einem besseren Menschen macht - Teil 2

Dass Yoga unser Herz öffnet und mehr Mitgefühl in die Welt bringt, habe ich ja bereits in meinem letzten Artikel geschrieben (ein liebes Danke an der Stelle nochmal an die treuen Leser und positiven Zuschriften – erfüllt mich wirklich mit großer Freude!), aber – wer hätte es gedacht – Yoga kann ja noch viel mehr. Der nächste Punkt liegt mir besonders am Herzen, da er so unglaublich viele Nebeneffekte hat.

Innerer Frieden

Gemeint ist: dich so anzunehmen, wie du bist. Deine Stärken, deine Schwächen. Außen und innen. Und glaubt mir, ich weiß, das ist ganz schön viel verlangt. Wo wir doch so gerne Kritik an uns üben – wir sind zu ungeduldig, haben zu unüberlegt gehandelt, sind zu dumm, zu kritisch, zu naiv, zu langsam, zu schnell, nicht gut genug … und über unser Wunderwerk Körper haben wir natürlich auch nur freundliche Worte über: zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß und und und.

Ja, eigentlich könnte man sich selbst leidtun. Auf der anderen Seite brauchen wir nun einmal Bestätigungen. Freuen uns über Komplimente und positive Worte wenn etwas nicht so gut läuft. Im Grunde wünschen wir uns oft sogar, dass andere unsere Fehler klein reden um unser Gewissen zu bereinigen. Aber selbst tätig werden und uns einmal nett zulächeln oder ein paar liebe Worte sagen, wenn wir sie so dringend brauchen? Wohl eher selten bis nie.
Schade eigentlich.

Wie heißt es so schön: behandle andere so, wie du selbst gerne behandelt werden möchtest. Ja, das ist auch so und Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen ist wichtig. Nächstenliebe ist ganz doll wichtig sogar.
Aber was ist mit der Selbstliebe? Nämlich: Behandle DICH selbst so, wie du gerne von anderen behandelt werden möchtest. Und hier hilft Yoga. Durch Yoga lernst du dich bewusst wahr zu nehmen, dich zu erforschen und dich so anzunehmen, wie du nun einmal bist. Nicht selten habe ich gehört: ich wusste gar nicht, dass ich so oder so bin bis ich mit dem Praktizieren angefangen habe. Schau an.

Unsere tiefsten Bedürfnisse und Wünsche sind oft in unserem Herzen verankert. Wenn wir lernen hinzuhören was unser Herz uns zu erzählen hat, wenn wir uns mit unseren Sehnsüchten und Ängsten auseinandersetzen, erst dann wissen wir oft wohin unser Weg wirklich gehen soll und fühlen uns sicher und selbstbewusst dort wo wir sind. Die Mediation ist ein wunderbares Mittel, sich selbst zu erforschen.
 
Wir alle sind vollkommen und wunderschön so wie wir sind.
Das Göttliche ist in jedem von uns zu finden und jeder ist individuell einzigartig.
Individualität als Ausdruck der göttlichen, kreativen Freiheit.
So wie wir sind, ist es genau richtig, nicht anders.
Ich fühle mich wohl in meinem Körper.
Ich pflege meinen Körper, weil sich mein Geist dort wohlfühlen soll.
Ich bin mit mir im Reinen.
Ich bin liebevoll zu mir.

Ich kann mir durchaus vorstellen, wie der ein oder andere beim Lesen der vorherigen Sätze die Stirn gerunzelt hat und sich denkt: Mag sein, ABER …
Yoga lehrt uns genau das wirklich zu glauben. Nicht immer und es bedeutet durchaus auch Arbeit an einem selbst, aber ich bin tatsächlich liebevoller zu mir geworden. Die yogische Philosophie hat mir gelehrt, mir öfters Fehler zu verzeihen. Ich lebe viel bewusster. Bewusster was meine Wünsche, meine Gesundheit und meinen Körper angeht.
Ich mag mich - ok, auch hier nicht immer, aber meistens :-).
Ich bevorzuge Dinge zu tun, die mir gut tun und vermeide Sachen, die ich nicht mag. Ich bin sanftmütiger zu mir geworden und gönne mir eine Pause, wenn ich sie brauche, sie aber nicht zu passen scheint.

Deine Beziehung zu dir selbst entscheidet über deine Beziehung zu anderen.Bist du mit dir unzufrieden, dann bist du auch mit anderen unzufrieden. Lehnst du dich selbst ab und denkst schlecht von dir, dann lehnst du auch andere ab. Deine Beziehungen zu anderen sind ein Spiegelbild deiner Beziehung zu dir selbst. Glaubt mir, so ist es. Ich urteile weniger über andere, nehme meine Umwelt öfters einfach so an wie sie nun einmal ist. Wo ich mich sonst geärgert hätte oder ablehnend die Stirn gerunzelt habe, denke ich heute eher: was kann ich aus dieser Situation mitnehmen? Oder: So ist er/sie halt - individueller Ausdruck des Göttlichen.

Nur wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, verspüre ich eine tiefe Zufriedenheit. Ein Gottvertrauen, das alles so richtig ist wie es ist. Und erst dann kann ich mich anderen gegenüber öffnen. Mein Kopf ist frei, ich kann anderen besser zuhören. Ich selbst strahle Ruhe und Gelassenheit aus und das steckt andere an. Wie schon oben beschrieben, das passiert nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess. Yoga ist ein Weg, der dein ganzes Leben andauern wird. Ich sitze oft da und erwische mich, wie ich über mich oder andere urteile. Aber wichtig ist, dass ich das bewusst wahrnehme. Dann kann ich tief durchatmen und etwas ändern. Es geht im Yoga nicht darum, mit den Fingern zu den Füßen zu kommen, es geht darum, was ich auf dem Weg nach unten lerne.
Und es gibt so unglaublich viel zu lernen und zu erfahren.

Also auf geht’s -  freue dich mit dir in schönen Zeiten, verwöhne dich an nicht so tollen Tagen und tröste dich, wenn du traurig bist. Wenn du morgen früh vorm Spiegel stehst, lächle dir doch einfach einmal liebevoll zu und wünsche dir einen schönen Tag!

Happy Wednesday!

Namaste
Vanessa

Meditation ist einfach nur Mut still und alleine mit sich zu sein.
Langsam und allmählich beginnst du eine neue Qualität in dir zu verspüren.
Eine neue Lebendigkeit, eine neue Schönheit, eine neue Intelligenz die nicht von anderen geborgt ist. Die in dir selber wächst.
Sie wurzelt in deiner Existenz und wenn du kein Feigling bist, wird sie zur Blüte kommen und Früchte tragen.
Osho
 
 
 
 

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